Parelli

Parelli

Wednesday, May 29, 2013

29. Mai 2013

So langsam geht's los.....


Am Wochenende war dann vor der Abreise der letzte Unterricht. In dem Fall in Schmalenberg, Pfalz. Es war eine intensive und aufgrund einer Magenverstimmung verkürzte Zeit.

Jetzt kommen so langsam jeden Tag ein paar Vorbereitungen dazu. Ziel ist so wenig wie möglich mitzunehmen, aber doch komplett ausgerüstet zu sein. Erschwerte Bedingung heisst auch, dass ich meinen Sattel mitnehme und damit ein 2. Gepäckstück habe, welches auch noch recht unhandlich ist. Aber das wird schon alles passen.

Jetzt heisst es auch, sich so langsam mental mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, 4 Wochen nicht hier zu sein.

Morgen wird dann alles komplett gepackt, damit es am Freitag morgen mit dem ICE von Basel nach Frankfurt Flughafen geht.

Ich geniesse gerade die Zeit mit unseren Pferden sehr und jedes der Pferde überrascht mich bei jeder Session erneut. Das fordert dann auch emotionale Fitness, für 4 Wochen loszulassen.

Ich freue mich natürlich auf die intensive Zeit um wieder mehr Wissen und Erfahrungen mitzubringen, denn es geht ja nicht ausschliesslich um das mentale Wissen, sondern auch um die Erfahrungen, die einen reicher machen und damit auch um das emotionale Wissen.

Tuesday, May 21, 2013

21. Mai 2013

Letztes Wochenende war ein sehr intensives Wochenende, was Emotionen betrifft. Es ist schon interessant, wie unterschiedlich und individuell intensiv emotionale, mentale und physische Stimulation wahrgenommen wird.
Das letzte Unterrichtswochenende war ein sehr intensives, emotionales Unterrichtswochenende.

Mir ist vor allem noch stärker bewusst geworden, wie sehr die 10 Qualitäten eines Horseman/ einer Horsewomen und das Levelsystem von Parelli natural horsemanship miteinander verbunden und darüber hinaus verwoben sind.

Die 10 Qualitäten sind:
  1. Heart & Desire. Das kann man als Herzblut beschreiben. Wieviel Herzblut gibt der Mensch und auch das Pferd in die gemeinsame Beziehung, die im englischen als "Rapport", also Bindung bezeichnet wird. Bindung ist etwas, an dem man immer arbeiten kann, egal in welchem Level unserer horse(wo)manship Reise wir uns gerade befinden. Den Grundstein dafür legen wir in Level 1.
  2. Respekt. Respekt bedeutet die angemessene Antwort auf Druck. Respekt ist gegenseitig und damit eine Verantwortung für Mensch und Pferd. Wer Respekt zeigt, hat automatisch Selbstrespekt. Etwas, was dem Pferd wesentlich einfacher fällt als uns Menschen. Deshalb ist dem Pferd seine Würde so wichtig. Respekt bedeutet mentale Fitness. Mentale Fitness ist ein Fokus im Level 2.
  3. Impulsion. Was heisst Impulsion eigentlich? Ein ausgeglichenes Go und Whoa. Das klingt zunächst, als wäre es eine Verantwortung für das Pferd. Für uns Menschen würden wir es vielleicht anders beschreiben: Kontrolle unserer Emotionen: können wir überzeugen, ohne emotional zu werden? Unsere Raubtiereigenschaften, machen die Kontrolle unserer Emotionen zur Lebensaufgabe, für manche Menschen mehr als für andere. Emotionskontrolle heisst nicht Emotionsunterdrückung, sondern eine neutrale Sicht zu haben, lateral zu denken, Raubtierverhalten abzulegen. Emotionale Fitness zu entwickeln und zu haben wird im Level 3 begonnen.
  4. Flexion. Flexion ist physisch aber auch mental gemeint. Wie flexibel ist mein Pferd und vor allem, wie flexibel sind wir Menschen? Laterales Denken ist ein wichtiger Punkt davon. Wer flexibel ist, ist vielseitig.
  5. Einstellung.
  6. Gefühl
  7. Timing
  8. Balance
  9. Savvy 
  10. Erfahrung
Da es hier mehrheitlich um die Punkte 1-4 geht, gehe ich jetzt nicht näher auf 5-10 ein.

Es wird mehr und mehr klar, wie die einzelnen Punkte aufeinander aufbauen. Wir können kein Respekt aufbauen, ohne Herzblut zu haben. Vielseitigkeit ist nicht möglich, wenn wir kein Herzblut UND Respekt UND Impulsion haben. Die Erfahrung und das Experimentieren wird zeigen, wo es fehlt, damit wir immer wieder an uns selbst arbeiten können, denn das ist es auch was mit Herzblut, Respekt, Impulsion und Flexion gemeint ist.

Emotionale Fitness ist also ein Baustein und eine Herausforderung, mit dem wir uns vor allem ab Level 3 auseinandersetzen werden.






Monday, May 20, 2013

20. Mai 2013

Mir ist wieder einmal aufgefallen, wie sehr ich es liebe, Menschen nach Parelli natural horsemanship mit ihren Pferden zu unterstützen. Das gilt vor allem für Situationen, wo es darum geht, Pferd und Mensch bei schwierigen Situationen zu unterstützen. Diese Situationen betrifft meist gelerntes Verhalten, welches in einer für ein Pferd unnatürlichen Art und Weise entstanden sind. Diese gelernten Verhaltensweisen sind reiner Selbstschutz. Wenn der Mensch sich darauf einlässt, einen Zugang für die jeweilige Herausforderung zu finden, der für das Pferd natürlich ist, sind solche Verhaltensmuster sehr schnell abgelegt, verglichen mit der Zeit, in der das Pferd sich die Selbstschutzverhaltensmuster angeeignet hat. 

Das zeigt, wie sehr das Pferd gewillt ist, diese für sich unnatürlichen Selbstschutzmechanismen, abzulegen. Etwas indem Pferde uns voraus sind: Loslassen! Loslassen von allem, was nicht effizient ist, negativ, unnatürlich. 

Der Zeitfaktor, dieses gelernte Verhalten abzulegen, muss relativiert werden!

Letztes Wochenende war wieder einmal eine solche beeindruckende Situation, die ich gerne in diesem Post mit Euch teilen möchte.

Eine Studentin, neu im Parelli System hat es geschafft, Ihrem Pferd, eine Medikamentengabe via Spritze ins Maul so schmackhaft zu machen, dass das Pferd am Schluss förmlich nach der Spritze gesucht hat. Die Studentin hatte keinerlei Vorkenntnisse und hat gerade mit Parelli natural horsemanship begonnen und innerhalb einer Stunde, angefangen, die ersten 3 Spiele zu lernen. Bis anhin stieg das Pferd bei dem Versuch, die Spritze zu geben.

Der Erfolg war abzusehen, denn die Studentin hatte einen sehr natürlichen Zugang und konnte sich in die Lage des Pferdes bzw. eines Fluchtieres versetzen. Sie hatte eine grosse Motivation, ihrem Pferd zu helfen. 
Ihre Einstellung ist der entscheidene Punkt hier, die Technik und das Timing sicher auch, aber zweitrangig. Ihr Motivation war dem Pferd zu helfen und nicht die Spritze zu verabreichen, das ist ein grosser Unterschied !!!

Was ihr passiert ist, steht für alle StudentInnen, die Parelli natural horsemanship machen:

  1. Ihr setzt die Beziehung an erster Stelle
  2. Ihr entwickelt Euch in allen 4 Bereichen des Programms weiter und stellt damit die Basis in den Vordergrund bevor Ihr mit der Spezialisierung beginnt
  3. Eure Motivation, Euch ständig zu verbessern  
Das ist der Grundstein, das Gebäude für eine solide Basis!!!

Danke an EUCH, die Ihr das umsetzt!  


 

Tuesday, May 14, 2013

14. Mai 2013

So langsam wird mir auch immer bewusster, dass ich ab dem 31. Mai wieder für 4 Wochen zur Fortbildung in USA sein werde. Es wird ganz sicher ein tolle Zeit! Mental, Emotional und natürlich Physisch bin ich aber noch lange nicht dort. Die mentale Vorbereitung ganz im Sinne von "prior und proper preparation" sorgt dafür, dass der Termin zur Wirklickheit wird.
Es gibt viel vorzubereiten, damit dort aber auch hier alles gut geht.

Buchungen, bürokratische Hürden, Unterkunft, Leihpferd, Anmeldungen, Versorgung der Familie sind vorbereitet.
Eins ist mehr als klar, ohne die Unterstützung von Thomas, meinem Partner, könnte ich so eine Möglichkeit nicht warhnehmen. Dazu kommen aber auch Freunde und Studenten, die mir eine solche Fortbildung erst möglich machen.

Derzeit sieht es hier so aus:

Unterlagen im Doppel (für Thomas und für mich), die sortiert und eingeordent werden müssen.











Am 31. Mai geht dann der Flug von Frankfurt nach Denver mit Lufthansa. Wenigstens Non-stop (ca. 10 h Flug) und gemeinsam mit einer anderen Instruktorin aus Deutschland. Ich hoffe, Denver International entpuppt sich nicht zu meinem Trauma Flughafen. Bisher hatte ich jedesmall kleinere, bzw. grössere Herausforderungen (inkl. Übernachtung auf dem Teppich in einem der gates). Aber optimistisch bleiben. Wird schon alles laufen.
In Denver geht es mit dem Mietwagen nach Pagosa Springs, das sind ca. 550 km mit fast 6 Stunden Fahrt. Für USA Verhältnisse eine "Kurzstrecke". Dabei durchfahren wir fast den Staat Colorado von Nord nach Süd. Pagosa Springs liegt sehr nah am nächsten Bundesstaat New Mexico.
Die Fahrt ist sehr schön und führt vobei an den Rocky Mountains und Dünenlandschaften. Wenn alles
gut läuft, sind wir dann am Samstag vormittag in Pagosa Springs und können uns die Schlüssel für unser Mietshaus abholen, wo wir zu dritt wohnen werden. Alles Parelli Instruktorinen, die diese Fortbildung machen.
Es wird sicher eine tolle Zeit.












Pagosa Spring selber ist eine kleine Stadt mit ca. 1700 Einwohnern. Es gibt dort eine tolle Attraktion: Die hot springs. Das sind heisse Schwefelquellen. Es gibt unterschiedliche "tubs" mit unterschiedlichen Temperaturen und ist genau das richtige zum Entspannen! Hier könnt Ihr einen Live Blick auf die Hot tubs werfen.













Pagosa Springs liegt auf einer Höhe von 2170 m. Mein erster Aufenthalt 2010 hat mir trotz SPF30 einen schönen Sonnenbrand inkl. Häutung eingebracht. Die Luft ist sehr dünn und man ringt am Anfang recht nach Luft. Die erste Woche hatte ich oft Nasenbluten. Das Klima ist also komplett anders.
Live dabei sein? Dann schaut hier die Live Streaming Cam mit dem Blick auf den San Juan River an!

Dieser Kurs auf der "Parelli ranch" ist kein reiner Theorie Kurs sondern mit Pferd. Die Ranch bietet alles, was das horsemanship Herz höher schlagen lässt. Fahrt mal mit von der Einfahrt bis zum Parkplatz:



InstruktorInnen, die nicht aus USA sind, brauchen ein Leihpferd. Ich habe eine ganz tolle, nette Stute von einer US Instruktorin aus Uta.
Es ist eine Andalusier Stute namens "Tes". Sie ist erst 4 Jahre alt, aber kann bereits Aufgaben aus dem Level 4. Tes wird als "amazing LBE with high playdrive" beschrieben.